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Lehrer sein bei nph: Bildung mit Bindung
Lehrer an öffentlichen Schulen haben einen schweren Stand in Lateinamerika – sie verdienen schlecht, müssen mit wenigen Schulmaterialien in teils maroden Räumlichkeiten den Unterricht gestalten. Weil sie in der Regel lieber in der Stadt mit funktionierender Infrastruktur arbeiten wollen, sind die Positionen im ländlichen Raum sehr unbeliebt. Andererseits sind die Städte aufgrund der hohen Gewalt oft gefährliche Orte; Lehrer sind nicht selten selbst Opfer von Gewalt im Klassenraum.
Kinder aus armen Familien verstehen und ermutigen
Und dennoch gibt es Lehrer, die ihren Beruf lieben und mit Hingabe ausfüllen. Oscar ist einer von ihnen. Mit dem Diplom der Staatlichen Universität von El Salvador in der Tasche arbeitete der Pädagoge zunächst einige Jahre, bis er arbeitslos wurde und sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten musste. Als alleinerziehender Vater hat er nicht nur Verantwortung für sich, sondern auch für seinen kleinen Sohn. Heute – genauer gesagt seit 2015 – ist er Teil der nph-Familie und unterrichtet im nph-Kinderdorf in El Salvador.
Weil er selbst schwere Phasen durchlitten hat, kann er sich leicht in die Situation der nph-Schützlinge hineinversetzen. Von den 16 Kindern in seiner aktuellen Klasse leben 11 im nph-Kinderdorf, 5 kommen aus armen Familien der Umgebung. Oscar versteht die Eltern, die Verzweiflung über Arbeitslosigkeit und Chancenlosigkeit. Und er ist ein Positivbeispiel, und er weiß wie wichtig das für die Kinder ist. Deshalb spricht er auch mit ihnen über seine eigenen Erfahrungen.
Den Wert der Unterstützung würdigen
Beeindruckt von den Lehren von Padre Wasson beginnt der Lehrer den Unterricht morgens mit einem Gebet. Es ist ihm auch wichtig, dass die Kinder den Wert der Unterstützung begreifen, die sie von nph erhalten. In früheren Lehrerstellen habe er keine so enge Verbindung zu seinen Schülerinnen und Schülern aufbauen können wie bei nph, sagt Oscar: „Die Arbeit hier hat mein Leben verändert. Ich darf das tun, was ich gerne tue – unterrichten. Und ich darf das mit den Menschen tun, die ich als meine Familie betrachte.“
Die Bildungssituation in Lateinamerika ist generell schwierig. Lehrern fehlen Motivation, Bildungsgrundlagen und die Schulmaterialien. Die große Armut besonders auf dem Land benachteiligt traditionell die indigene Bevölkerung sowie Mädchen. Für die Familien ist es schwierig oder oft auch ganz unmöglich, die Kosten für den Schulbesuch zu tragen; die Kinder müssen zudem häufig zum Familieneinkommen beitragen.
Umfassendes ganzheitliches Angebot für jedes Kind
Die Lehrer in den nph-eigenen Schulen unterrichten nach dem staatlichen Lehrplan. Schließlich sollen die Kinder die Schule auch mit einem staatlichen Abschluss beenden, der sie zum Besuch einer Universität oder anderen weiterführenden Institutionen befähigt. Bildung nimmt im Engagement von nph in den neun Lateinamerikanischen Ländern großen Raum ein. Von der Schulbildung über die Lehrwerkstätten bis hin zu Universitätsstipendien reicht der Bogen. Auch frühkindliche Montessorigruppen, Sexualaufklärung, religiöse Unterweisung und Inklusionsprogramme gehören bei nph dazu.
Bei nph erhalten die Kinder eine ganzheitliche Erziehung, die auf den Fähigkeiten jedes einzelnen Kindes beruht. Viele der Kinder begleitet die nph-Familie vom Kindergarten bis zur Universität. Andere, die sich eher für eine praktische Berufsausbildung begeistern können, durchlaufen eine anerkannte Berufsausbildung. So sind sie aufs Berufsleben vorbereitet und können eine Arbeit ergreifen, die sie sinnvoll und nützlich finden. nph legt Wert darauf, den Bildungsweg jedes Kindes individuell auf seine Bedürfnisse, Wünsche, Probleme und Ziele abzustimmen.
Ein Recht auf Zukunft für alle
Unser Ziel und unsere Verantwortung bei nph liegen nicht nur darin, uns heute um die Kinder zu kümmern, sondern auch, sie auf die Zukunft vorzubereiten. Wir glauben daran, dass jedes Kind ein Recht auf Zukunft und Bildung hat.