Ein besseres Leben für Kinder mit Behinderungen in Lateinamerika
Für ein Kind in Lateinamerika bedeutet eine Behinderung oft ein beschwerliches Leben und kaum Perspektiven. Viele Menschen mit Behinderungen erfahren Gewalt und Ausgrenzung und leben unter elenden Bedingungen. Medizinische Versorgung und Förderprogramme gibt es für sie nur selten. Stattdessen sind ihre Familien bei der Versorgung meist auf sich allein gestellt und vielfach überfordert.
nph fördert deshalb Kinder mit Behinderungen und unterstützt sie so auf dem Weg zu mehr Selbstständigkeit.
Leben mit Behinderung in Lateinamerika
Menschen mit Behinderungen stehen in Lateinamerika am Rand der Gesellschaft. Sie werden stigmatisiert, Opfer von Gewalt und Missbrauch. Oft hält man sie für eine Bestrafung der Familie, nicht selten werden sie im Kindesalter ausgesetzt.
Obwohl die Rechte von Menschen mit Behinderungen in vielen lateinamerikanischen Ländern im Gesetz verankert sind, unterstützt der Staat sie kaum. Betreuungs-, Förderungs- und Therapieangebote sind selten, besonders auf dem Land. Und sie sind teuer. Vielen Eltern fehlen das Wissen und die Mittel, um ein Kind mit Behinderung zu versorgen. Ohne staatliche Hilfsangebote kommen so auch engagierte und liebevolle Familien an ihre Grenzen.
Hohes Armutsrisiko für behinderte Menschen
Ein Familienmitglied mit Behinderung zu versorgen fordert Zeit und Geld und kann in Lateinamerika das Abrutschen in die Armut bedeuten. Da Förderangebote fehlen, können Menschen mit Behinderungen dort kaum selbstständig werden und ihre Familien unterstützen. Armut und Behinderung bedingen sich oft gegenseitig. Durch Mangelernährung und fehlende medizinische Versorgung sind Kinder armer Familien stark gefährdet, selbst eine Behinderung zu entwickeln. Somit entsteht ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt.
nph stärkt Kinder mit Behinderungen
Kinder mit Behinderungen finden in unseren Kinderdörfern und Projekten eine liebevolle Familie, die sie gut versorgt und fördert. Sie sind Teil der Gemeinschaft im nph-Kinderdorf. Wir sorgen für eine Diagnose, medizinische Behandlung, langfristige Therapie und Versorgung mit Hilfsmittel. Die Kinder erreichen dadurch mehr Selbstständigkeit. Bei vielen unserer Angebote üben die Kinder alltägliche Tätigkeiten und erlernen berufliche Fähigkeiten.
Der Gewinn von Selbstständigkeit trägt sicher zu einem besseren Leben von Kindern mit Behinderungen bei. Es bleibt aber die Gesellschaft, die ihnen mit Vorurteilen begegnet und sie ausgrenzt. Deshalb vermitteln wir den Verwandten und dem Umfeld der Kinder Wissen über Behinderungen und klären auf.
Wie nph Kinder mit Behinderung in Lateinamerika unterstützt
Kinderdörfer
Unsere Kinderdörfer nehmen Kinder mit Behinderungen auf. In vielen Projektländern leben sie in Wohngruppen. Sie werden dort gut versorgt und einfühlsam gefördert. Unsere therapeutischen Angebote folgen dabei hohen Standards. Gleichzeitig nehmen die Kinder aktiv am Leben des Kinderdorfes teil und gestalten es mit.
Therapiezentren
In unseren Therapiezentren haben Kinder mit Behinderungen eine zuverlässige Anlaufstelle, die ihnen mit Gesundheitsversorgung, Therapieangeboten und Förderungsprogrammen zur Seite stehen.
Diese Angebote erhalten sie auch in unseren Familienzentren. Hier binden wir zusätzlich die Familien der Kinder noch stärker mit ein. In Elternschulen vermitteln wir Wissen und Beratung, damit die Familien ihre Kinder helfend unterstützen können.
Unsere Arbeit in Zahlen
863 Kinder mit Behinderungen leben in unseren Kinderdörfern oder besuchen nph-Schulen und Therapiezentren
Rund 2000 therapeutische Behandlungen bieten wir im Jahr an
in 15 Therapiezentren und Wohngruppen unterstützen wir Menschen mit Behinderung
Rosalias Schritte in die Zukunft
Rosalia kam mit einer Fehlstellung am Fuß zur Welt. Nur mit großer Mühe konnte sie gehen. Eine Weile lebte sie bei den Großeltern, die sich als Landarbeiter mit Kaffee pflücken durchschlugen. Aber das Geld war stets knapp, auch weil Rosalia kaum mithelfen konnte. In Rosalias Heimatland Honduras werden Menschen mit Behinderung kaum gefördert und unterstützt, insbesondere nicht auf dem Land. Die Enkelin wurde den alten Leuten zur Last.
In guten Händen
Aber das kleine Mädchen hatte Glück: das Jugendamt brachte sie zu nph. Seit 2019 lebt sie nun im Kinderdorf Rancho Santa Fe, wo auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird, z.B. mit therapeutischer Behandlung. Eine von nph finanzierte Operation brachte Besserung, aber Rosalia wird immer einen Rollstuhl brauchen. Seit sie ihn von nph bekam, kann sie sich freier bewegen als je zuvor.
Rosalia steht nun mitten im Leben. Im Kinderdorf hat sie Freunde, mit denen sie gerne Brettspiele und Murmeln spielt. Anders als viele Kinder mit Behinderung in Lateinamerika besucht sie die Schule und bekommt so eine Zukunftsperspektive. Besonders in ihrem Lieblingsfach Mathe macht sie große Fortschritte. Wenn sie erwachsen ist, will Rosalia eine Arbeit haben, bei der sie sich um Menschen kümmert.
Ihre Spende verhilft Kindern mit Behinderung in Lateinamerika zu einem besseren Leben
30 €
ermöglichen eine Behandlung durch eine Physiotherapeutin
63 €
helfen Therapieräume mit den notwendigen Hilfsmitteln auszustatten
90 €
finanzieren einem Kind mit Gehbehinderung einen Rollstuhl