Schwarzweißfoto des jungen Padre Wasson, der sich zu drei Jungen hinunterbeugt

Unsere Geschichte

Die Geschichte von nph begann 1954 in Mexiko.

Der Gründer und die Geschichte von nph

Gustavo, ein Waisenjunge, stahl 1954 in Mexiko aus purer Not Geld aus einer Kirche, um seinen Hunger zu stillen, wurde gefasst und ins Gefängnis gebracht. Padre William Wasson, ein amerikanischer Priester, hörte von dem Jungen und setzte sich beim Richter für seine Freilassung ein. Er bot an, Gustavo bei sich aufzunehmen und ihm ein Zuhause zu geben. Der Jugendrichter vertraute Padre Wasson daraufhin auch weitere Kinder an, die Schutz und Fürsorge brauchten. So legte er den Grundstein für nph.

Padre William Wasson wurde am 21. Dezember 1923 in Phoenix, Arizona, geboren und war schon früh vom Leid der Armen tief berührt. Nach seinem Abschluss in Jura und Sozialwissenschaften an der San Luis Rey Universität in Santa Barbara, Kalifornien, bereitete er sich bei den Benediktinern in Conception auf das Priesteramt vor. Aufgrund gesundheitlicher Probleme verzögerte sich jedoch seine Ordination, und während seiner Genesung in Mexiko wuchs seine Zuneigung zu den Menschen und dem Land.

Er beschloss, in Mexiko zu bleiben, und lehrte Kriminologie und Soziologie an der University of the Americas in Mexiko-Stadt. Zusätzlich arbeitete er als Berater bei der American School Foundation. Im Mai 1953 wurde er vom Bischof von Cuernavaca zum Priester geweiht und übernahm die Leitung einer kleinen Kirche im Marktviertel der Stadt. Dort richtete er umgehend eine Suppenküche für bedürftige Kinder ein. Ein Jahr später, im August 1954, nahm er schließlich das erste verlassene Kind bei sich auf und gründete nph.

Padre William Wasson widmete den Rest seines Lebens der Unterstützung von verwaisten und verlassenen Kindern in Lateinamerika. Am 16. August 2006 starb er in seiner Heimat Arizona. Tausende seiner ehemaligen Schützlinge nahmen Abschied von ihm, ihrem "Padre". Noch heute lebt sein Vermächtnis in der Arbeit von Nuestros Pequeños Hermanos weiter und schenkt vielen Kindern in Not ein Zuhause und neue Hoffnung.

Schwarzweißfoto des jungen Padre Wasson, der einen eingesperrten Jungen in einer Gefängniszelle besucht

1954 – Die Gründung von nph

Padre William Wasson nimmt das erste Waisenkind bei sich auf, einen Jungen, der aus Hunger Geld aus einer Kirche gestohlen hatte. Dieser Akt der Fürsorge markiert den Beginn von nph, einer Organisation, die bald als Zuhause für viele verwaiste und schutzlose Kinder bekannt wird. Nach neun Jahren gehören 396 "pequeños" (Kleine) zu Padre Wassons Familie verwaister und schutzloser Kinder.

Schwarzweißfoto des jungen Padre Wasson, der gemeinsam mit seinen Schützlingen umherläuft

1965 – Beginn der internationalen Unterstützung

Mit der Eröffnung des ersten Spendenbüros in den USA wird eine finanzielle Basis geschaffen, die das Wachstum und die Nachhaltigkeit der nph-Kinderdörfer unterstützt. Die internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung beginnen, wodurch die Organisation auf stabilere Füße gestellt wird.

Schwarzweißfoto des jungen Padre Wasson, umringt von einigen seiner Schützlinge, die ihm gespannt zuhören und ihn teilweise umarmen

1970 – Aufbau von Casa San Salvador als dauerhaftes Zuhause

Auf einer ehemaligen Zuckerrohrplantage in Miacatlán, Mexiko, entsteht das erste große Kinderdorf von nph, Casa San Salvador. Dieses Kinderdorf wird zum Zentrum der nph-Aktivitäten und bietet bis zu 800 Kindern ein Zuhause. Es symbolisiert das Engagement der Organisation, verwaisten Kindern Sicherheit und Geborgenheit zu bieten.

Schwarzweißfoto des jüngeren Padre Wasson stehend mit ganz vielen seiner Schützlinge

1980er-Jahre – Verbreitung in weitere Länder und Gründung in Deutschland

1984 wird die nph Kinderhilfe Deutschland unter dem Namen „Unsere kleinen Brüder und Schwestern“ ins Leben gerufen. Diese deutsche Stiftung sorgt für eine solide Basis an Spenden und erhöht die Bekanntheit von nph in Europa. In den folgenden Jahren dehnt nph seine Arbeit auf andere lateinamerikanische Länder aus: 1985 wird ein Kinderdorf in Honduras eröffnet, und 1987 entsteht in Haiti „Nos Petits Frères et Soeurs“, das erste nph-Kinderdorf außerhalb Mexikos. Damit unterstützt nph nun auch Kinder in den Krisenregionen dieser Länder.

Padre Wasson sitzt auf einem Stuhl, umringt von vielen seiner Schützlinge

1990er- und 2000er-Jahre – Neue Kinderdörfer in ganz Lateinamerika

In den 1990er- und 2000er-Jahren baut nph seine Unterstützung für bedürftige Kinder kontinuierlich aus. 1994 entsteht ein Kinderdorf in Nicaragua, gefolgt von neuen Standorten in Guatemala (1996) und El Salvador (1999). Der Aufbau setzt sich in den 2000er-Jahren fort: nph eröffnet 2003 ein Dorf in der Dominikanischen Republik, 2004 in Peru und 2005 in Bolivien. Mit diesen neuen Standorten erreicht nph eine wachsende Zahl von Kindern in Not und bietet ihnen ein sicheres Zuhause.

Padre Wssson sitzend mit seinen Schützlingen, teils auf seinem Schoss, teils stehen sie um ihn herum

2006 – Abschied von Padre Wasson & Eröffnung Kinderkrankenhaus St. Damien

Am 8. August 2006 stirbt Padre Wasson, und seine Schützlinge nehmen Abschied von ihrem „Vater“. Im gleichen Jahr wird das Kinderkrankenhaus St. Damien in Haiti eröffnet, das erste seiner Art im Land, welches umfassende medizinische Betreuung für Kinder bereitstellt und nphs Engagement im medizinischen Bereich vertieft.

Kleine Mädchen und Jungen tanzen vor einem Erinnerungsfoto an Padre Wasson

Bis 2024 – Aufbau neuer Programme & 70 Jahre nph

In den folgenden Jahren setzte nph verstärkt auf nachhaltige Entwicklung, Bildungsinitiativen und etablierte neue Programme wie das OneFamily-Programm, das Kinder wieder mit ihren Familien vereint. Nach dem schweren Erdbeben von 2010 in Haiti leistete die Organisation sofort Nothilfe, richtete ein Cholerazentrum ein und erweiterte ihre Gesundheitsprogramme, um die Kinder vor Ort zu schützen. Diese Krisenhilfe ist Teil des umfassenden Engagements von nph, das bis heute in ganz Lateinamerika weitergeführt wird und 2024 mit dem 70-jährigen Jubiläum einen besonderen Meilenstein erreicht.