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Darwin kam mit 8 Jahren ins Kinderdorf von nph honduras.

Musterschüler wider Willen

Wie Darwin dank nph seinen eigenen Betrieb aufgebaut hat

Ein verschmitztes Lächeln im Gesicht und überhaupt keine Lust auf Schule - so war Darwin, als wir ihn im Alter von acht Jahren in unsere Familie bei nph honduras aufnahmen.

Darwins Mutter suchte damals verzweifelt nach Hilfe, denn sie konnte den kleinen Darwin und seine drei Geschwister nicht mehr ernähren. Der Vater hatte die Familie verlassen, und die plötzlich alleinerziehende Mutter konnte die Familie nicht über Wasser halten. Sie wusste, dass ihre Kinder entweder arbeiten gehen müssen, damit alle satt werden oder dass sie nach einer anderen Lösung suchen muss. Schließlich sollten ihre Kinder auch in die Schule gehen und eine gute Ausbildung bekommen.

So kamen Darwin, sein älterer Bruder Edgardo und seine zwei Schwestern Ruth und Sandra ins Kinderdorf von nph honduras, wo sie ein sicheres und liebevolles Zuhause fanden. Statt Entbehrung und Armut standen regelmäßige Mahlzeiten sowie Schule und Lernen auf ihrem Tagesprogramm.

Für den quicklebendigen Darwin eröffneten sich neue Welten. Mit seinen rund 500 neuen Geschwistern bei nph fand er auch gleichzeitig viele neue Spielkameraden.  Der tägliche Gang zur Schule war für ihn ungewohnt und es fiel ihm schwer, sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Draußen herumzutoben und Fußball zu spielen, fand er viel spannender, als in der Schule zu sitzen, Schreiben und Rechnen zu lernen und Hausaufgaben zu erledigen.

Aber der kleine Darwin hielt tapfer durch. Er beendete die sechs Jahre dauernde Grundschule bei nph honduras und wechselte dann auf die Sekundarschule des Kinderdorfs.

Hier kam für ihn die Stunde der Wahrheit: Darwin musste sich für ein Handwerk entscheiden, das unsere Sekundarschüler in den kinderdorfeigenen Werkstätten erlernen. Darwin ging dabei sehr pragmatisch an die Sache heran: Er entschied sich für das Handwerk, „bei dem man am wenigsten schmutzig wird“.

In der Ausbildungwerkstatt von nph hondras lernen jährlich rund 25 Jugendliche das Schuhmacher-Handwerk.

In der Ausbildungwerkstatt von nph hondras lernen jährlich rund 25 Jugendliche das Schuhmacher-Handwerk. nph (c)

 So begann Darwin eine Ausbildung zum Schuhmacher – zunächst etwas widerwillig, doch dann mit immer größerer Begeisterung. Darwin war auf einmal nicht wiederzuerkennen: Er lernte, er arbeitete - er hatte seine Berufung gefunden.

Heute ist Darwin selbständig und froh, dass er eine gute Ausbildung machen konnte.

Heute ist Darwin selbständig und froh, dass er eine gute Ausbildung machen konnte. nph (c)

Mit der Leidenschaft zum Schuhmacher-Handwerk stellten sich dann auch schnell die ersten Erfolge ein: Darwin erhielt von nph ein Stipendium für eine Fachoberschule, die einen Lehrgang in Lederbearbeitung anbot. Nach dem Unterricht arbeitete Darwin noch in einem Restaurant. Mit dem hier verdienten Geld konnte er sich nach und nach die ersten Schuhmacher-Werkzeuge und Maschinen kaufen. Noch bevor Darwin seinen Abschluss in der Tasche hatte, fanden sich schon die ersten Kunden ein, für die er Schuhe herstellte oder reparierte.

Inzwischen hat Darwin so viele Kunden, dass er sogar einige seiner Freunde und seinen älteren Bruder in der eigenen Schuhmacherei beschäftigen kann. Und einen Großkunden hat Darwin auch schon gefunden: Für unsere Schulkinder von nph honduras stellt er pro Jahr rund 600 Paar Schuhe her. Als Chef seines eigenen Betriebs beherrscht Darwin aber nicht nur die hohe Kunst der Schuhmacherei, sondern er hat auch sein Verkaufstalent entdeckt: Der Schuh, der in seinem Betrieb hergestellt wird, so versichert er, hält länger als jeder Schuh, den man in einem anderen Geschäft kaufen kann.

Darwin ist heute 25 Jahre alt. Sein verschmitztes Lächeln hat er immer noch, aber seine Einstellung zum Thema Lernen und Ausbildung hat er grundlegend geändert: „Das Bildungsprogramm von nph ist großartig. Dank der Ausbildung zum Schuhmacher betreibe ich jetzt nicht nur mein eigenes Geschäft, sondern ich kann auch zum Lebensunterhalt meiner Familie und Freunde beitragen.“

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