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„Ich dachte, sie würden sterben"

„Ich dachte, sie würden sterben"

Pauline erkrankte mit nur sechs Monaten an Cholera.

Cholera, „die Krankheit der Armen" hätte Pauline und ihre Schwester fast das Leben gekostet.

Seit zwei Wochen regnet es jeden Abend. Die Tropfen trommeln auf das Blechdach. Alex hört sie nicht. Seine ganze Aufmerksamkeit ist bei seinen beiden Töchtern. Caroline, elf Jahre alt, hatte sich den Tag über immer wieder erbrochen. Schon seit gestern hat sie Durchfall. Und auch Pauline, die Kleine, erst sechs Monate alt, kann nichts mehr bei sich behalten.

Ihre Augen sind glasig, die Gesichter eingefallen. Reglos liegen sie in ihren Betten. Alex ist klar, er muss handeln. Jetzt hat es auch seine Mädchen erwischt. Das „Gespenst Cholera“ hat sich in seinem Haus breitgemacht.

Die an Cholera erkrankte Pauline lag nur noch leblos in den Armen der Mutter.
Die an Cholera erkrankte Pauline lag nur noch leblos in den Armen der Mutter.

Alex nimmt das Telefon und ruft die Ambulanz des St.-Damien-Kinderkrankenhauses an. Die Ärzte erkennen sofort, dass es keine Zeit zu verlieren gilt. Beide Mädchen kommen auf die Cholerastation. Alex trägt seine Caroline. Sie ist zu schwach zum Gehen – sie hat zu viel Flüssigkeit verloren. Ein Test bestätigt das, was alle schon befürchtet hatten und doch nicht wahrhaben wollten: Caroline und Pauline haben Cholera.

Im nph-Kinderkrankenhaus St. Damien wurde schnell gehandelt, um die Mädchen zu retten.
Im nph-Kinderkrankenhaus St. Damien wurde schnell gehandelt, um die Mädchen zu retten.

Schnell werden Infusionen gelegt. Die ausgedörrten Körper brauchen Flüssigkeit, ganz viel Flüssigkeit. Langsam lassen Erbrechen und Durchfall nach. Immer wieder fließt neue durchsichtige Flüssigkeit in die Venen der Mädchen. Caroline erholt sich schnell. Vorsichtig setzt sie sich auf, um auch selbst zu trinken. Die Flüssigkeit enthält viele lebenswichtige Elektrolyte. Nach drei Tagen kann sie das Krankenhaus verlassen. Dieses Mal auf eigenen Beinen.


Caroline hat sich schnell erholt und konnte sich bald wieder aufrichten, um alleine zu trinken.
Caroline hat sich schnell erholt und konnte sich bald wieder aufrichten, um alleine zu trinken.

Auch die kleine Pauline kann einen Tag nach ihrer Schwester wieder nach Hause. Beim Abschied ist Alex‘ Gesicht noch immer gekennzeichnet vom Kummer und Leid der letzten Tage. Er sagt zur Krankenschwester: „M panse’w t’ap mouri.“ Das heißt: Ich dachte, sie würden sterben. Aber auch Anzeichen von Liebe und Stolz sind wieder zu sehen. Die Liebe eines treusorgenden Vaters, der stolz darauf ist, dass seine beiden Mädchen es geschafft haben.  
 

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