Die Kinder in unseren Kinderdörfern und Einrichtungen haben es gerade nicht leicht: Sie müssen lernen, die strengen Hygieneregeln einzuhalten. Sie dürfen nicht mehr mit ihren Spielkameraden außerhalb des Kinderdorfs herumtoben. Sie spüren: Etwas ist anders. Und es ist unheimlich. Sie brauchen daher eine Extraportion Liebe und Fürsorge von der nph-Familie.
Hier demonstrieren Mitarbeiter von nph, wie man sich in Zeiten von Corona begrüsst.
Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir bei nph in dieser Krise – im übertragenden Sinne – enger zusammenrücken und einander helfen. Denn zu ihr gehören viele verletzliche Kinder, für die wir als nph Verantwortung übernommen haben.
Wir beobachten mit Sorge, wie sich das Virus weltweit ausbreitet – besonders dort die Bevölkerung hart trifft, wo die medizinische Versorgung weitaus weniger gut ist als hier bei uns in Deutschland. In den Ländern Lateinamerikas ruht das öffentliche Leben wie hier in Deutschland; erste Coronafälle und -tote werden gezählt und Gottesdienste ohne Öffentlichkeit gehalten. Deswegen ist es so wichtig, dass sich die Kinderdörfer in den neun Ländern, wo wir vertreten sind, jetzt gut schützen.
nph erwartet Versorgungsengpässe und große medizinische Notlagen in Lateinamerika. Deshalb werden die Vorräte in den Kinderdörfern aufgestockt, um die nächsten Monate möglichst ohne Kontakt nach außen zu überstehen. Eine extreme Kraftanstregung.
Unsere Kinder und Mitarbeiter werden im richtigen Händewaschen geschult.
Wir arbeiten daran, dass unsere rund 3.000 Kinder genug medizinische Hilfe und Lebensmittel zur Verfügung haben – trotz allgemeinem Lockdown in fast allen Ländern.
Ein ausreichender Vorrat an Lebensmittel hilft die externen Kontakte der Kinderdörfer zu minimieren und somit unsere Kinder zu schützen.
Als Gemeinschaft schaffen wir das und jeder kann helfen, denn zu unseren Grundwerten gehört es, dass wir als nph-Familie füreinander da sind. Das schließt die liebevollen Grüße und Gebete der Kinder an ihre Patenfamilien in Europa ebenso ein wie Ihre Spenden zur Nothilfe für die nph-Familie in Lateinamerika.
Was die Situation in Lateinamerika besonders schwierig macht, sind die vielen Einschränkungen in allen wichtigen Lebensbereichen. Sie reichen von der medizinischen Versorgung über die Betreuung von Kindern, wenn die Eltern arbeiten müssen, die ständigen Preissteigerungen und viele mehr. Auch nph setzen diese Entwicklungen finanziell immer mehr unter Druck. Hinzu kommen jetzt erhebliche Zusatzkosten für die Vorbereitung auf die Corona-Krise.
Da die öffentlichen Gesundheitssysteme schon im Normalbetrieb überfordert und ineffizient sind, können sie im Krisenfall in der Regel keine Unterstützung bieten. Deshalb arbeitet nph mit Hochdruck daran, Ansteckungen und Kontakt mit Krankheitserregern von vorneherein auszuschließen.
Unsere Mitarbeiter beim Messen von erhöhter Temperatur, um Corona-Infizierte frühzeitig erkennen zu können.
Zur Vorbeugung hat nph daher die Kinderdörfer für Besucher komplett geschlossen und die Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Möglichst wenige Menschen sollen in den Kinderdörfern ein- und ausgehen, damit keine Viren eingeschleppt werden können. Betreuerinnen und Betreuer, Köchinnen und Köche bleiben bis mindestens Anfang April im Kinderdorf, alle anderen arbeiten von zuhause aus. Bei der Annahme externer Versorgungsmittel gelten strenge Hygienevorgaben. Regelmäßiges Händewaschen und -desinfizieren ist für Kinder und Mitarbeitende Pflicht.
Was passiert also konkret? – Die Teams in den Kinderdörfern legen Ernährungsvorräte für zwei Monate an. Dazu gehören haltbare Lebensmittel wie Reis, Bohnen und Nudeln. Größere Bedeutung erfährt die eigene Selbstversorgungslandwirtschaft in den Kinderdörfern, um alle mit frischen, gesunden Lebensmitteln versorgen zu können. Wo das nicht möglich ist, muss bei steigenden Preisen zugekauft werden.
Bisher (Stand 25. März) gibt es keine Coronafälle in den nph-Kinderdörfern. Dafür sind wir dankbar. Doch wir sorgen vor und deshalb stocken die Teams in den Kinderdörfern auch Medikamente und Medizinprodukte auf. Außer im Kinderkrankenhaus St. Damien in Haiti können wir keine Intensivversorgung und Beatmung sicherstellen. Aber es ist möglich, Kranke zu isolieren und milde Krankheitsverläufe zu lindern. Dafür benötigen wir fiebersenkende, schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente, medizinische Handschuhe, antibakterielle Seife und Fieberthermometer.
Nicht zuletzt brauchen wir Dieselvorräte für Fahrzeuge und in manchen Dörfern auch für die Stromproduktion.
Vielen Dank an alle Spender!
Informationen zu Honduras:
Einwohner: 8 746.673
Durchschnittliches Monatseinkommen: 166,41 €
Human Development Index: Rang 129
Verantwortlich in Honduras
Nach seinem Informatikstudium in Irland und einem weiteren Abschluß als Englischlehrer arbeitete Stephen als Projektmanager bei einer Londoner Bank. Während dieser Zeit entstand der erste Kontakt zu nph. Dies führte ihn 2016 zunächst als Freiwilliger, dann in Festanstellung in das Führungsteam bei nph Honduras. Dort betreute er den Aufbau des Kinderschutzhauses und des neuen Familienzentrums. Heute verantwortet er alle Aktivitäten von nph in Honduras.
E-Mail an Stephen O´Mahony