Mutter und Kind wohlauf? – Nicht immer ist das der Fall im krisengeschüttelten Karibikstaat Haiti. Das große Erdbeben im Jahr 2010 hat dort die Infrastruktur zerstört – mehr als 50 Krankenhäuser waren betroffen. Das war besonders für Schwangere eine riskante Situation. Denn in Haiti sind Komplikationen in der Schwangerschaft besonders durch Faktoren wie Mangelernährung leider häufig. Die Kinder- und Müttersterblichkeit im Land sind hoch.
Über viele Jahre betrieben deshalb Hilfsorganisationen zwei Krankenhäuser mit Infrastruktur für Risikoschwangerschaften. Doch diese wurden kürzlich geschlossen. Jetzt bleibt für Frauen mit Schwangerschaftskomplikationen nur noch das von nph Haiti betriebene Krankenhaus St. Damien – und die Patientinnen kommen in großer Zahl! Es hat sich herumgesprochen: St. Damien ist heute landesweit eines der wenigen Krankenhäuser, die Frauen mit einer Hochrisikoschwangerschaft und Frühgeborene versorgen können.
Als einziges Kinderkrankenhaus im Land sieht sich das St.-Damien-Krankenhaus in einer großen Verantwortung für die kleinen und großen Patientinnen und Patienten. Die Situation ist dramatisch: Anstelle von rund 530 Patientinnen pro Monat suchten in der zweiten Jahreshälfte 2018 rund 900 Schwangere Hilfe – eine Steigerung um 70 Prozent. Auch unter Aufbietung aller Reserven konnte nur ein Teil dieses Zuwachses bewältigt werden. Dennoch mussten seitdem jeden Monat viele Frauen in Not abgewiesen werden. Eine schreckliche Situation für alle Betroffenen.
Die Geburtsstation des nph-Krankenhauses in Haiti ist ständig überbelegt. Deshalb muss sie um 15 Betten erweitert werden.
Im August 2019 beginnen nun Um- und Ausbauarbeiten mit dem Ziel, die Geburtshilfestation um 15 Betten zu erweitern. Dadurch wird die extreme räumliche Enge beendet werden und die Station wird wieder zu einem weitgehend geregelten Betrieb zurückkehren können. Um jährlich die vielen hilfesuchenden Frauen behandeln zu können, entstehen jedoch ebenfalls mehr Kosten für Fachpersonal wie Hebammen und Ärzte oder Medikamente.
Mehr als 900 Schwangere kamen in der zweiten Jahreshälfte 2018 in die nph-Klinik Haiti. Nicht allen konnte das Team helfen. Bald soll aber genug Platz und Personal vorhanden sein.
Vielen Dank an alle Spender!
Einige Fakten über Haiti:
Einwohner: ca. 11,54 Mio.
Durchschnittliches Monatseinkommen: 63,07 €
Human Development Index: Rang 162
Verantwortlich in Haiti
Der gebürtige Amerikaner und Priester arbeitete seit 1983 gemeinsam mit Padre Wasson bei nph in Mexiko. Anschließend baute er nph honduras auf. 1987 gründete er mit Padre Wasson nph haiti. Als er die vielen kranken Kinder in der Obhut von nph kennenlernte, beschloss er, Medizin zu studieren. Als Leiter von nph haiti verantwortet er heute neben zwei Kinderdörfern und dem großen Kinderkrankenhaus eine Vielzahl weiterer Programme, mit denen er den Menschen vor Ort hilft.
E-Mail an Pater Richard Frechette, CP