Haiti ist geografisch extrem verwundbar. Das Erdbeben 2010 zerstörte hunderttausende Existenzgrundlagen. Extreme Regenfälle führten anschließend zu starken Überschwemmungen, die schwere Cholera-Epidemien begünstigten. So musste der sanitäre Notstand ausgerufen werden. Hurrikan Matthew richtete 2016 erneut eine enorme Zerstörung an, von der sich besonders die Küstengebiete nur langsam erholen. Diese Katastrophen treffen die Schwächsten der Bevölkerung am Härtesten, insbesondere Kinder. Bei einer schlechten Grundgesundheit sind die Folgen desaströs.
Gemeinsam mit der Fondation St. Luc baut die nph Kinderhilfe Lateinamerika in Slums und benachteiligten ländlichen Regionen katastrophensichere Schulen für die Kinder aus armen Familien, um Zukunftsperspektiven für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Wiederholt fiel den LehrerInnen der schlechte Gesundheitszustand der Kinder auf, denn in den Vierteln der Schulen haben die meisten Kinder keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und Gesundheitsleistungen. In einigen Schulen konnten durch die Schaffung von Trinkwasseranlagen und die Entsendung von mobilen medizinischen Teams erste Erfolge erzielt werden. Die Kinder sind gesünder und leistungsfähiger im Unterricht. Dieses Konzept in den nächsten zwei Jahren auf möglichst viele Schulen auszuweiten, ist daher extrem sinnvoll.
5.500 Kinder in Haiti profitieren im Rahmen des Projekts „Gesunde Schule – starke Kinder“ von sauberem Trinkwasser.
Ziel des Projektes ist die Verbesserung der Gesundheitssituation von 5.500 Kindern zwischen drei und 16 Jahren. In jede der 18 Grundschulen wird zunächst ein ärztliches Team entsendet, das die Kinder untersucht sowie Lehrer und Eltern für die Wichtigkeit von Hygiene und Medizin sensibilisiert. In jeder Zielschule wird mithilfe von Brunnen, Zisternen und Aufbereitungssystemen zudem permanenter Zugang zu Trinkwasser hergestellt. Davon profitieren nicht nur die Familien der Kinder, sondern insgesamt 450.000 Menschen aus den umliegenden Gemeinden. Langfristig werden lokale Gesundheitseinrichtungen identifiziert und in das Projekt eingebunden sowie an geeigneten Orten Schulapotheken eingerichtet. Die Angehörigen der Schulkinder werden weiterhin mit Gesundheitskampagnen und auf Elternabenden für die Gesundheit und Hygiene ihrer Kinder und Familien sensibilisiert.
Kinder, Lehrer und Eltern werden für die Wichtigkeit von Hygiene und Medizin sensibilisiert.
Mit den verschiedenen Maßnahmen im Projekt wird die medizinische Basisversorgung der Kinder an den St. Luc-Schulen gesichert, was ihnen hilft, besser von den Bildungsangeboten zu profitieren und zudem Krisen und Katastrophen gesundheitlich besser zu überstehen.
Das Projekt „Gesunde Schule – starke Kinder“ der nph Kinderhilfe Lateinamerika wird durch die SKala-Initiative gefördert. SKala ist eine Initiative der Unternehmerin Susanne Klatten in Partnerschaft mit dem gemeinnützigen Analyse- und Beratungshaus PHINEO. SKala fördert etwa 100 gemeinnützige Organisationen mit insgesamt bis zu 100 Millionen Euro in den Bereichen Inklusion und Teilhabe, Engagement und Kompetenzförderung, Brücke zwischen den Generationen sowie Vergessene Krisen. Unterstützt werden ausschließlich Organisationen, die gegenüber PHINEO eine große soziale Wirkung nachgewiesen haben.
Vielen Dank an alle Spender!
Einige Fakten über Haiti:
Einwohner: ca. 11,54 Mio.
Durchschnittliches Monatseinkommen: 63,07 €
Human Development Index: Rang 162
Verantwortlich in Haiti
Der gebürtige Amerikaner und Priester arbeitete seit 1983 gemeinsam mit Padre Wasson bei nph in Mexiko. Anschließend baute er nph honduras auf. 1987 gründete er mit Padre Wasson nph haiti. Als er die vielen kranken Kinder in der Obhut von nph kennenlernte, beschloss er, Medizin zu studieren. Als Leiter von nph haiti verantwortet er heute neben zwei Kinderdörfern und dem großen Kinderkrankenhaus eine Vielzahl weiterer Programme, mit denen er den Menschen vor Ort hilft.
E-Mail an Pater Richard Frechette, CP