Liz lebt im Kinderdorf Casa Santa Ana in der Dominikanischen Republik und ist glücklich hier. Das aufgeschlossene Mädchen hat Freunde. Sie spielt gerne Basketball, ist wissbegierig und geht gerne zur Schule. Dass sie manchmal überhaupt nicht erkennen konnte, was die Lehrerin in der Schule an die Tafel schreibt, hat sie nie in Frage gestellt. Und sie wunderte sich auch nicht, warum andere Kinder beim Abschreiben die Augen nicht so zukneifen müssen, wie sie selbst.
Es half, in der ersten Reihe zu sitzen. Und den Korb beim Basketball traf sie trotzdem - denn sie hat ein gutes Gefühl für den Ball.
Dr. Scheib bei der Untersuchung von Liz im Kinderdorf
2019 kam Dr. Christian Scheib, Direktor der ViDia Augenklinik in Karlsruhe, zu nph in die Dominikanische Republik. Zum ersten Mal in ihrem Leben untersuchte er auch Liz augenärztlich. Und bemerkt: „Für uns ist es immer wieder erstaunlich, dass Kinder in Lateinamerika und der Karibik in ihrem Alltag zurechtkommen, obwohl sie extrem kurz- oder weitsichtig sind“.
Dr. Scheib hat schon viele Kinder in Mexiko, Nicaragua, Honduras und der Dominikanischen Republik untersucht. Dabei stellte sich wiederholt heraus, dass manche Kinder extreme Fehlsichtigkeiten aufweisen. Andere schielten oder hatten Sehschäden, die vorher keiner entdeckt hatte. Eine frühzeitige Behandlung macht einen entscheidenden Unterschied. In vielen Fällen konnten die kleinen Patienten durch sehr einfache Mittel, wie einer Brille oder durch eine Operation, wieder vollständig sehen.
Bei der Untersuchung von Liz‘ Augen kam heraus, dass das junge Mädchen mit -5 Dioptrin extrem kurzsichtig ist. Durch die Brille, die Dr. Scheib ihr verordnete, veränderte sich für die 17-Jährige vieles. In der Schule kann sie sich nun besser konzentrieren. Sie wird nicht so schnell müde und geht jetzt noch viel motivierter an den Lernstoff, als vorher.
Die 17-Jährige Liz bei den Hausaufgaben im Kinderdorf.
Wenn es die Corona-Lage zulässt geht es für Dr. Scheib Im Herbst 2021 erneut auf Projektreise. Diesmal möchte er Kinder in Bolivien und Peru augenärztlich untersuchen. Diese Länder gehören zu den ärmsten Ländern Südamerikas. Vor allem für die Armen – das sind mehr als 40 Prozent der Bevölkerung – ist Gesundheit und Vorsorge nicht finanzierbar. Dazu kommt ein starkes Stadt-Land-Gefälle. Auf dem Land ist die Gesundheitsversorgung schlechter als in den Städten.
Dr. Scheib plant daher, nicht nur Kinder im Kinderdorf zu untersuchen. Er möchte auch in die umliegenden Gemeinden fahren und bedürftige Menschen vor Ort behandeln.
„Als Arzt kann ich den Menschen vor Ort ganz leicht helfen. Daher mache ich das. Und ich weiß, dass die Arbeit wichtig und notwendig ist. Wir hoffen mit unserem Engagement die eindrucksvolle Arbeit von NPH zu unterstützen und einen kleinen Beitrag zu leisten, dass die Kinder einen sicheren Weg in eine selbstständige Zukunft gehen können. Bitte unterstützen auch Sie dieses Projekt!“
Vielen Dank an alle Spender!
Informationen über Bolivien:
Einwohner: 10 800.882
Durchschnittliches Monatseinkommen: 215,05 €
Human Development Index: Rang 113