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Das staatliche Bildungsangebot in Lateinamerika ist oft sehr schlecht.

Schlechte Bildungschancen für arme Kinder in Lateinamerika

PISA-Studie belegt, dass Familieneinkommen und Herkunftsfamilie maßgebliche Indikatoren für den Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Schulbildung sind.

Im Jahr 2021 führte das Programm for International Student Assesssment, kurz PISA genannt, eine Studie in 75 Ländern durch. Die Untersuchung sollte zeigen, ob die Schülerinnen und Schüler am Ende der Pflichtschulzeit ausreichend Kenntnisse und Fähigkeiten erworben haben, um an der Wissensgesellschaft teilzunehmen. Mehr als eine halbe Million Mädchen und Jungen im Alter von 15 Jahren nahmen teil.

Dominikanische Republik auf Platz 71 bei der PISA-Studie 

Die Länder Lateinamerikas belegten bei der Untersuchung die unteren Plätze. Auf Platz 71 von 75 landete die Dominikanische Republik. Dabei waren die Lebensumstände, in denen die Jugendlichen lebten, maßgeblich dafür verantwortlich, welchen Platz sie bei der Untersuchung erreichten. Sozioökonomisch benachteiligte Schülerinnen und Schüler schnitten generell schlechter ab als ihre Mitschüler aus sozial höher gestellten Familien.

Wenige Kinder und Jugendliche haben Zugang zu Bildung.

Schulsystem und Analphabeten-Rate

Das lateinamerikanische Schulsystem gliedert sich in folgende Bereiche:

a. Vorschulbereich (Krippen, Kindergarten und Vorschule)
b. Primarbereich, meistens sechs Jahre
c. Sekundarbereich, drei Jahre
d. Oberschule, drei Jahre
e. Berufliche Ausbildung, Fachhochschule, Universität.

Obwohl die Schulbildung in vielen Ländern Lateinamerikas kostenlos und verpflichtend ist, gibt es viele Analphabeten in den Ländern. Fast 45 Prozent der Bevölkerung Haitis über 14 Jahren sind Analphabeten. In Nicaragua liegt der Anteil noch bei 30 Prozent, und selbst in Mexiko, einem fortgeschrittenen Schwellenland, das an 12. Stelle der größten Volkswirtschaften der Erde steht, liegt die Rate bei sieben Prozent. Im Vergleich dazu beträgt die Analphabeten-Rate in Deutschland 0,7 Prozent.

Abstammung und Armut bestimmen den Bildungsgrad

Arbeiten statt zur Schule gehen — das gehört für viele Kinder in Lateinamerika zum Alltag.

Arbeiten statt zur Schule gehen — das gehört für viele Kinder in Lateinamerika zum Alltag.

Die hohe Analphabeten-Rate bei Jugendlichen entsteht durch die enormen sozialen Ungleichheiten, die durch die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts und der ethnischen Zugehörigkeit noch verstärkt werden. Ein Großteil dieser Gruppe hat keine Möglichkeit, Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Bildung zu bekommen. Besonders Schülerinnen und Schüler aus ländlichen Gebieten, städtischen Armutsvierteln und aus indigenen Herkunftsfamilien sind von mangelnder Bildung bedroht. Hinzu kommt außerdem, dass die Ausbildung der Lehrer an öffentlichen Schulen qualitativ gering ist. Durch das geringe Bildungsniveau sind arme, indigene Jugendliche aus ländlichen Gebieten viel stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als ihre Altersgenossen.

nph bildet aus

Dass Bildung der Schlüssel aus der Armut und zu einem selbstbestimmten Leben ist, erkannte der Gründer von nph, Padre Wasson, schnell. Aus diesem Grund wurden in den nph-Kinderdörfern Kindergärten und Schulen gebaut, die bis heute etwa 18.000 jungen Menschen ausbildeten. Neben der klassischen schulischen Ausbildung gehen die Jugendlichen in der Sekundarstufe nachmittags in nph-Lehrwerkstätten, um in den Berufen Schlosser, Schneider, Koch oder Schreiner unterrichtet zu werden.