Dominikanische Republik – Von wegen paradiesische Zustände
Die Dominikanische Republik hat eine ausgeprägte soziale Ungleichheit. Während der Tourismus boomt, sind weite Teile der Bevölkerung von den Einnahmen ausgeschlossen und kämpfen täglich ums Überleben. Besonders in den ländlichen Regionen und städtischen Randgebieten fehlt es an Bildung und Gesundheitsversorgung. Viele Kinder haben nicht die Möglichkeit, zur Schule zu gehen, und sind stattdessen gezwungen, zu arbeiten, um ihre Familien zu unterstützen. Für diese Kinder gibt es oft keinen sicheren Rückzugsort – sie sind Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung ausgesetzt.
nph bietet diesen Kindern ein Zuhause, Bildung und eine Zukunftsperspektive, um den Kreislauf der Armut zu durchbrechen.
35 % der Bevölkerung
6,8 % der Erwachsenen
77 von 1.000 Frauen
Kinderdorf
Seit seiner Eröffnung im Jahr 2003 bietet das Kinderdorf Kindern und Jugendlichen ein sicheres Zuhause. Neben einer Schulbildung in der nph-eigenen Schule und dem Kindergarten haben die Jugendlichen Zugang zu handwerklichen Ausbildungsprogrammen in den Lehrwerkstätten. Das Kinderdorf beherbergt außerdem eine integrierte Therapieeinrichtung, die auch von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung aus der Nachbarschaft genutzt wird, um Zugang zu dringend benötigten Therapien zu erhalten.
Schutzhaus
In unmittelbarer Nähe zum Kinderdorf wurde ein Schutzhaus errichtet, das Kindern und Jugendlichen in akuten Gefahrensituationen Zuflucht bietet. Hier finden sie Schutz und Sicherheit, während nph gemeinsam mit den Jugendschutzbehörden prüft, ob sie in ihre Herkunftsfamilien zurückkehren können oder dauerhaft im Kinderdorf untergebracht werden. Psychologinnen und Psychologen unterstützen die Kinder dabei, das Erlebte zu verarbeiten und ein Gefühl der Stabilität zurückzugewinnen.
Familienstärkung und Prävention
Um Missbrauch und Gewalt vorzubeugen, arbeitet nph eng mit Schulen, Jugendämtern und lokalen Entscheidungsträgern zusammen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Unterstützung gefährdeter Familien, um ein sicheres Umfeld für die Kinder zu schaffen, bevor es zu Gewalt kommt. Dabei steht vor allem der Schutz von Mädchen im Vordergrund, die häufig Opfer sexuellen Missbrauchs werden. nph setzt auf präventive Aufklärung und die Begleitung der Familien, um die Sicherheit und das Wohl der Kinder zu gewährleisten.
Herausforderungen in der Dominikanischen Republik
Wie wir in der Dominikanischen Republik helfen
Traditionelle Gesellschaftsstrukturen und große Armut sind zwei der Gründe, warum Kinder in Lateinamerika Opfer von Gewalt und Misshandlung werden. Eine solche traumatische Erfahrung prägt Kinder ein Leben lang und verhindert ein Aufwachsen mit Selbstvertrauen.
nph hilft diesen Kindern auf verschiedene Weise. In der Dominikanischen Republik finden junge Menschen, die wegen einer akuten Notsituation aus ihrer Familie genommen werden, im Schutzhaus vorübergehend einen sicheren Ort. Hier können sie aufatmen und im Gespräch mit Psychologinnen und Psychologen das Erlebte verarbeiten. In Zusammenarbeit mit den Jugendschutzbehörden prüft nph, ob die Herkunftsfamilie des Kindes in der Zukunft dessen sicheres Aufwachsen garantieren kann. Ist dies nicht der Fall, sorgt nph im Kinderdorf für ein neues, geborgenes Zuhause.
Darüber hinaus versucht nph, Kindern zur Seite zu stehen, bevor es zu Gewalt und Missbrauch in der Familie kommt. Auch in der Dominikanischen Republik pflegt nph daher einen engen Austausch mit Schulen, Jugendämtern und lokalen Entscheidungsträgern. Nur gemeinsam ist es möglich, das Umfeld für Kinder und Jugendliche in ihrer Herkunftsfamilie so sicher wie möglich zu gestalten.
Besonderen Schutz benötigen dabei Mädchen. Sie erfahren häufig sexuellen Missbrauch und werden bereits in frühem Alter schwanger. nph begleitet die Mädchen und ihre Familien und legt Wert auf präventive Aufklärung.
“Kinder wollen bei ihrer Familie leben, auch wenn diese nicht perfekt ist. Wir helfen ihnen dabei, damit sie dort sicher sind.”
Kinderdorf San Pedro de Macorís
Das Herzstück von nph in der Dominikanischen Republik. Hier leben rund 200 Kinder und Jugendliche, die ein sicheres Zuhause, Schulbildung und eine berufliche Perspektive erhalten. Auch Kinder mit Behinderung aus der Nachbarschaft profitieren von der integrierten Therapieeinrichtung.
Schutzhaus für gefährdete Kinder
Ein Zufluchtsort für Kinder und Jugendliche, die in akuten Gefahrensituationen Schutz benötigen. Das Schutzhaus bietet ihnen Sicherheit, während Psychologen und Sozialarbeiter die Kinder unterstützen und nph mit den Behörden die nächsten Schritte klärt.
Unser Engagement in der Dominikanischen Republik - Zahlen, Daten, Fakten (2023)
Werden Sie aktiv!
“Kinder sollen Träume haben. Wir entwickeln dann die nötigen Grundlagen und Werkzeuge, damit sie diese Träume erfüllen können.”
