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Unsere Kinderdörfer sind Schutzorte, die Kinder und Jugendliche aufnehmen, die aus verschiedenen Gründen nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können. Oftmals handelt es sich um Kinder, die misshandelt, vernachlässigt oder anderweitig gefährdet sind. Diese Kinderdörfer bieten ihnen ein stabiles und sicheres Umfeld, in dem sie aufwachsen, zur Schule gehen und soziale Bindungen aufbauen können.
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In unseren Kinderdörfern leben die Kinder in familienähnlichen Strukturen, oft in kleinen Gruppen in einem Haus, das von einer von uns geschulten pädagogisch Fachkraft geleitet wird. Diese Bezugsperson übernimmt eine elternähnliche Rolle und bietet den Kindern emotionale Unterstützung, Anleitung und eine verlässliche Beziehung. Zudem bieten unsere Kinderdörfer spezielle Programme an, um den Kindern und Jugendlichen zu helfen, traumatische Erfahrungen zu verarbeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln. Ein weiteres Ziel ist es, den Kindern eine Rückkehr in ihre Herkunftsfamilien zu ermöglichen, sofern dies möglich und sinnvoll ist und das Wohl des Kindes nicht gefährdet. Ist dies nicht der Fall, wird ihnen geholfen, sich auf ein eigenständiges Leben vorzubereiten.
Wie helfen Kinderdörfer Kindern in Lateinamerika?
Kinderdörfer sind also mehr als nur Unterkünfte – sie sind ein Zuhause für die Kinder, die kein anderes Zuhause mehr haben und eine Chance für diese Kinder, sich ein einer liebevollen und fördernden Umgebung zu entwickeln.
In welchen Ländern gibt es nph Kinderdörfer?
Aktuell gibt es Kinderdörfer in acht unserer Projektländer. Eine Karte mit allen nph-Kinderdörfern finden Sie hier.
Welche Angebote gibt es in den nph-Kinderdörfern?
Therapieangebote für Kinder mit Behinderung
Familien mit Kindern mit einer Behinderung werden in Guatemala gesellschaftlich und sozial ausgegrenzt. Im den nph-Kinderdörfern erhalten Kinder mit Behinderung bis 12 Jahren aus vulnerablen Familien Unterstützung durch Physiotherapie, Sprachtherapie und Sonderpädagogik, um ihr maximales Maß an Unabhängigkeit zu erreichen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Hierbei liegt auch ein Schwerpunkt auf Inklusion, also Teilhabe an ihrer Gesellschaft, Gemeinschaft und Familie. Frühzeitige und kontinuierliche therapeutische Maßnahmen steigern die Mobilität von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen erheblich und ermöglichen ihnen ein unabhängigeres Leben im Alltag.
Kindertagesstätten
In Lateinamerika gibt es viele alleinerziehende Mütter und Mütter im Teenageralter, die Vorurteilen und Diskriminierung ausgesetzt sind. Da sie in der Regel allein für den Lebensunterhalt ihrer Kinder aufkommen müssen, wachsen die meisten Kinder zu Hause unter der Obhut anderer Familienmitglieder oder älterer Geschwister auf. Überwiegend verfügen die jeweiligen Betreuungspersonen nicht über angemessene Instrumente für die Pflege und Erziehung von Kindern. In unseren Kindertagesstätten werden die Kinder betreut und gefördert und erhalten eine ausgewogene Mahlzeit, um die so wichtige Entwicklung in den frühen Jahren zu unterstützen und der bestehenden Gefährdung durch Mangelernährung entgegenzuwirken.
Grund- und weiterführende Schulen
In unseren Kinderdörfern haben die Kinder oftmals auch die Möglichkeit die nph-Grundschule oder eine weiterführende Schule zu besuchen. Aber auch externe Kinder können diese Schulen besuchen - die Kinder müssen keine Schulgebühren zahlen und auch die Kosten der Schuluniform wird von nph übernommen. So sorgen wir dafür, dass möglichst viele Kinder in die Schule gehen können und durch eine gute Bildung aus der Armutsspirale entkommen können.
Landwirtschaft zur Selbstversorgung
Viele nph-Kinderdörfer betreiben landwirtschaftliche Projekte. Mit Gemüse- und Obstanbau sowie Viehhaltung sichern sie die Versorgung der Kinder. Bei nph ist uns die Qualität der verwendeten Lebensmittel sehr wichtig. Zudem müssen wir sicher sein genügend Gemüse, Obst, Eier, Milch und Fleisch über das Jahr hinweg zu bekommen, um die Kinder gut ernähren zu können.
Durch die hohe Inflation in Lateinamerika schwanken die Lebensmittelpreise sehr stark. Gleichzeitig kann es zu Engpässen bei der Verfügbarkeit kommen. Eine eigene Landwirtschaft macht nph unabhängiger von diesen Entwicklungen in Lateinamerika und spart Geld.
Lehrwerkstätten
Kinder aus armen Familien können in den Ausbildungswerkstätten von nph einen handwerklichen Beruf erlernen. Damit verdienen sie später eigenes Geld und finden auch für ihre Familien einen Weg aus der Armut. Dieses sehr praktisch ausgelegte Lernmodell lehnt sich an die duale Ausbildung in Deutschland an und ist ausgesprochen erfolgreich, denn es schließt eine Lücke im Ausbildungs- und Studiensystem Lateinamerikas. Die Ausbildung können die Jugendlichen z.B. als Schweißer/Schweißerin, Elektriker/Elektrikerin oder Schneider/Schneiderin machen.
Gesundheitszentrum für die medizinische Grundversorgung
In vielen unserer Kinderdörfer gibt es ein eigenes Gesundheitszentrum. Mit den Gesundheitszentren wird die Grundversorgung der Kinder - inklusive Impfschutz - gesichert und wir können schnell reagieren, wenn es akute Notfälle gibt. Hier finden auch regelmäßige Zahnkontrollen statt, da viele der Kinder vorher oftmals noch nie bei einer Vorsorgeuntersuchung waren.
Babyhaus
Das Babyhaus "St. Anne" in Haiti entstand in Folge des Erdbebens von 2020. Fast alle Kinder, die zu diesem Zeitpunkt aufgenommen wurden, hatten ihre Eltern und Familien verloren (entweder ganz oder zum Teil) oder die Angehörigen waren schwer verletzt worden und konnten sich nicht um die Kinder kümmern. Die Kinder, die in den letzten Jahren zu uns kamen, haben meistens noch Eltern. Sie sind jedoch zu arm um ihnen genug zu essen, eine Ausbildung und medizinische Hilfe zu ermöglichen. Im Babyhaus leben Kinder im Alter von null bis fünf Jahren.
Ein neues Leben für Rina: Vom Überleben zur Geborgenheit
Die 12-jährige Rina aus El Salvador freut sich am meisten auf die Sitzungen mit der Psychologin bei nph. Denn dort kann sie mit Hilfe einer Puppe ihre eigene Geschichte erzählen – die eines Mädchens, das nach Jahren voller Entbehrungen und Unsicherheit endlich ein neues Zuhause gefunden hat. Heute lebt sie im nph-Kinderdorf, umgeben von Menschen, denen sie vertrauen kann. Ein Leben, das sie so zuvor nie kannte.
Jedes Kind hat das Recht sicher und geborgen aufzuwachsen!
Unsere Kinderdörfer bieten Unterstützung, Bildung und eine sichere Umgebung für Kinder in Not. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, diese wichtigen Orte weiterzuführen und noch mehr Kinder und Jugendliche zu erreichen. Gemeinsam können wir Lebenswege positiv verändern. Jeder Beitrag zählt!
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