Die humanitäre Dauerkrise in Haiti und ihre vielfältigen Ursachen

Haiti ist Teil der Karibik – mit dieser verbindet man oft weiße Traumstrände, kristallklares Wasser und tropische Palmen. Das Leben auf Haiti hat mit diesem idyllischen Bild jedoch nichts zu tun. Bereits seit Jahren ist das Leben der Menschen in Haiti von Konflikten, Hunger und Armut geprägt. Einerseits kommt es aufgrund der geografischen Lage häufig zu Erdbeben, Hurrikans und Flutwellen. Andererseits ist die politische Lage im Land seit Jahren höchst instabil.
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Luise Winter
14. November 2024
Familie auf der Flucht

Familie aus Haiti auf der Flucht

Haiti: Eine chronische humanitäre Krise

Haiti ist seit Jahren von politischer Instabilität, Bandengewalt, Hunger und Armut geprägt. Naturkatastrophen wie Erdbeben und Hurrikans haben die Situation immer wieder verschärft. Trotz der schwierigen Lage leisten Organisationen wie nph Kinderhilfe Lateinamerika wichtige Unterstützung, um den Menschen zu helfen.

 

Politische Instabilität und Gewalt

Die politische Lage Haitis ist seit Jahren angespannt. Ende 2023 und Anfang 2024 erreichte die Gewalt auf den Straßen einen neuen Höhepunkt. Über 4.700 Menschen wurden 2023 ermordet, fast 2.500 entführt. Besonders betroffen sind die ärmsten Viertel der Hauptstadt Port-au-Prince. Die Kontrolle durch bewaffnete Banden schränkt die Bewegungsfreiheit ein und macht humanitäre Hilfe zur Herausforderung. Trotzdem unterstützt nph in Zusammenarbeit mit der Partnerorganisation Fondation St. Luc weiterhin die Bevölkerung, verteilt Lebensmittelpakete und hilft durch Vermittlung sicherer Unterkünfte.

 

Naturkatastrophen und ihre Folgen

Haiti wurde immer wieder von schweren Naturkatastrophen getroffen, zuletzt durch ein Erdbeben der Stärke 7,2 im Jahr 2021. Tausende Menschen starben, viele wurden obdachlos. nph reagierte schnell, versorgte 6.000 Patienten innerhalb weniger Wochen und unterstützte den Wiederaufbau. Neben neuen Häusern entstanden erdbebensichere Schulen, die nicht nur Bildung, sondern auch Sicherheit bieten.

 

Kinder als Hauptleidtragende der Krise

Kinder gehören zu den größten Verlierern der anhaltenden Krise. Über drei Millionen von ihnen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Krankheiten, Hunger und fehlende Bildung machen ihre Zukunft unsicher. nph sorgt für Schulspeisungen und Schulmaterialien, die oft die einzige Chance für Kinder sind, eine Mahlzeit zu erhalten. Das St. Damien Kinderkrankenhaus behandelt viele von Unterernährung betroffene Kinder – jedes dritte dort eingelieferte Kind leidet an Mangelernährung.

 

Verbesserte Gesundheits- und Energieversorgung

Besonders in ländlichen Gebieten ist die medizinische Versorgung mangelhaft. nph eröffnete eine ambulante Klinik, die rund 17.300 Menschen Zugang zu grundlegender Gesundheitsversorgung ermöglicht. Moderne Solarenergie unterstützt wichtige Einrichtungen wie das Kinderkrankenhaus und schützt so vor lebensgefährlichen Stromausfällen.

 

Hoffnung und Herausforderungen

Die humanitäre Lage bleibt schwierig. Die Inflation, die 2023 fast 50 % erreichte, macht Lebensmittel und Energie unerschwinglich. Doch durch die enge Zusammenarbeit mit Einheimischen bleibt nph vor Ort aktiv. Hilfsprojekte schaffen Arbeitsplätze und Perspektiven. Durch gezielte Spenden – bereits 15 € reichen für ein Lebensmittelpaket – können Unterstützer einen Unterschied machen.

 

 

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