Seit einigen Tagen platzen die nph-Kliniken aus allen Nähten. Das Chikungunya-Fieber, erstmals 1953 in Afrika aufgetreten, breitet sich seit Ende 2013 rasend schnell in der Karibik aus. Im Mai hat die Krankheit Haiti erreicht. Das Fieber wird durch infizierte Stechmücken übertragen, die auch Träger des Dengue-Virus sind. Nach einer Inkubationszeit von drei bis sieben Tagen kommt es zu hohem Fieber bis zu 40 Grad. Die Schmerzen in den Muskeln und Gelenken sind so stark, dass sich die Infizierten kaum noch aufrecht halten können.
Das schmerzhafte Fieber macht leider auch vor Babys nicht Halt. Am Samstag wurde ein erst fünf Tage alter Säugling in das nph-Krankenhaus St. Damien gebracht. Seine Mutter machte sich große Sorgen, denn er hatte hohes Fieber und schrie ununterbrochen. Sofort haben unsere Ärzte mit der Paracetamol-Behandlung begonnen.
Das Chikungunya-Fieber macht auch vor Babys nicht Halt. © nph
Im nph-Krankenhaus St. Damien ist Baby Jean in guten Händen – seine Mutter ist glücklich. © nph
Das Chikungunya-Fieber ist selten tödlich, allerdings können die Symptome zu lebenslangen Einschränkungen führen. Besonders sehr junge Kinder und ältere Menschen sind gefährdet. Eine wirkliche Behandlung gibt es nicht, nur die Schmerzlinderung durch Medikamente ist möglich. Genau hier lauert die Gefahr: Da es in Haiti nicht ausreichend Medikamente gibt, haben die Apotheken die Preise für Original-Produkte um satte 200 Prozent erhöht. Der Schwarzmarkt nutzt diese Notlage aus und bietet auf der Straße gefälschtes Paracetamol an.
Seit Ausbruch der Krankheit platzen die nph-Kliniken aus allen Nähten. Die Menschen sind durch die Cholera verunsichert und strömen scharenweise zu uns. Neben ausreichend Personal fehlt es vor allem an finanziellen Mitteln für die dringend benötigten Medikamente. Würden wir die Menschen abweisen, würden sie aus Verzweiflung versuchen, anderswo Medikamente zu bekommen – meistens auf dem Schwarzmarkt. Diese Fälschungen sind jedoch sehr gefährlich und schaden der Gesundheit.
Vielen Dank an alle Spender!
Einige Fakten über Haiti:
Einwohner: ca. 11,54 Mio.
Durchschnittliches Monatseinkommen: 63,07 €
Human Development Index: Rang 162
Verantwortlich in Haiti
Der gebürtige Amerikaner und Priester arbeitete seit 1983 gemeinsam mit Padre Wasson bei nph in Mexiko. Anschließend baute er nph honduras auf. 1987 gründete er mit Padre Wasson nph haiti. Als er die vielen kranken Kinder in der Obhut von nph kennenlernte, beschloss er, Medizin zu studieren. Als Leiter von nph haiti verantwortet er heute neben zwei Kinderdörfern und dem großen Kinderkrankenhaus eine Vielzahl weiterer Programme, mit denen er den Menschen vor Ort hilft.
E-Mail an Pater Richard Frechette, CP