Am Samstag, 14.08.2021, um 08:02 Ortszeit traf die Menschen in Haiti erneut eine verheerende Naturkatastrophe. Ein Erdbeben der Stärke 7,2 erschütterte vor allem den Südwesten Haitis und richtete große Schäden an. Bisher wurde von über 700 Toten und zahlreichen Verletzten berichtet, doch viele Menschen werden noch vermisst.
Das Erdbeben war auf der ganzen Insel spürbar – auch in der benachbarten Dominikanischen Republik. Die Menschen rannten in Panik aus den Häusern, zu präsent ist ihnen das zerstörerische Erdbeben von 2010.
Kenson Kaas, Direktor von nph Haiti berichtet, dass die Kinder in den nph Projekten in Port-au-Prince, Tabarre und Kenscoff unverletzt sind. Sie werden von den Sozialarbeitern intensiv betreut. Doch die Nachrichten aus dem Süden des Landes sind erschreckend. Viele Häuser sind dort zerstört. Er versucht Mitarbeiter und Familien des Gemeindeprogrammes von nph zu erreichen, um die Lage vor Ort zu sondieren.
„Im Kinderkrankenhaus St. Damien gibt es keine Schäden, doch die Familien von Patienten rannten vollere Panik nach draußen und weigerten sich aus Angst vor Nachbeben, das Gebäude wieder zu betreten“, so Dr. Jacqueline Gautier. Das Kinderhospital St. Damien bereitet sich darauf vor, verletzte Kinder aus dem Erdbebengebiet aufzunehmen.
St. Luc betreibt im Katastrophengebiet zahlreiche Projekte wie Gesundheitsstationen und Schulen sowie Gemeindeprogramme zur Unterstützung armer Familien. Die genauen Schäden an den Einrichtungen sind noch nicht absehbar.
Pater Richard und das Nothilfe-Team der nph-Schwester-Organisation St. Luc hat sich sofort auf den Weg gemacht ins Katastrophengebiet. Es ist schwierig. Viele Straßen sind leider nicht passierbar.
Ein medizinisches Team, das in dieser Region im Außeneinsatz war, hat am Samstag sofort die umliegenden Krankenhäuser kontaktiert und Hilfe angeboten. Das Team ist derzeit im Einsatz zur medizinischen Notfallversorgung und unterstützt im Krankenhaus in St. Louis du Sud (Les Cayes), wo der aktuelle Hilfebedarf am größten ist. Dort versorgen sie seit Samstag Schwerstverletzte.
Verletzte werden vom medizinischen Team direkt vor Ort versorgt.
In den Krankenhäusern fehlt es an Platz und Ausstattung zur Versorgung der vielen Verletzen. Auch an medizinischem Personal und den einfachsten Verbrauchsgütern und Medikamenten. Die Lage in den Krankenhäusern war zuvor schon unzureichend. Jetzt sind die Kapazitäten völlig ausgeschöpft.
Teilweise müssen Patienten auf dem Boden eines Krankenhauses behandelt werden, weil es nicht ausreichend Betten und Matratzen gibt.
Auch Kinder sind betroffen. Das medizinische Team leistet Nothilfe im Erdbebengebiet.
Das Erdbeben trifft Menschen in bereits prekärer Lage. Haiti geht durch eine Zeit der politischen und wirtschaftlichen Instabilität. Hinzu kommt eine deutliche Ausbreitung der Corona-Infektionen gerade unter der armen Bevölkerung. Das Erdbeben ist eine neue Katastrophe, die gerade die armen Familien nicht alleine bewältigen können.
NPH hilft mit
• Medizinischer Versorgung
• Nothilfepaketen mit Lebensmitteln, Wasser, Hygienemitteln
• Psychologischer Betreuung insbesondere der betroffenen Kinder
• Wiederaufbau
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