Straßenkinder in Lateinamerika: Eine vergessene Generation?
Die Realität der Straßenkinder
Straßenkinder sind keine homogene Gruppe. Viele von ihnen wurden aus ihren Familien vertrieben, flüchteten vor häuslicher Gewalt oder landeten auf der Straße, weil ihre Eltern zu arm waren, um für sie zu sorgen. Andere wuchsen direkt auf der Straße auf und kennen nichts anderes. Die Straßen sind für sie ein gefährlicher Zufluchtsort: Sie schlafen in verlassenen Gebäuden oder unter Brücken, suchen nach Essen in Mülltonnen und verdienen Geld durch Betteln, kleine Diebstähle oder gefährliche Arbeiten wie den Drogenhandel. Die Statistik ist erschütternd: In Ländern wie Brasilien, Mexiko und Honduras gibt es Schätzungen zufolge Hunderttausende Straßenkinder. Sie haben kaum Zugang zu Bildung oder Gesundheitsversorgung und werden oft von der Gesellschaft ignoriert oder als Problem stigmatisiert.
Ursachen für das Phänomen
Die Ursachen für das Problem der Straßenkinder sind komplex und vielschichtig. Armut spielt eine zentrale Rolle: Laut der Weltbank leben etwa 30 % der Menschen in Lateinamerika unterhalb der Armutsgrenze. Familien, die in extremer Armut leben, können es sich oft nicht leisten, alle Kinder zu ernähren oder ihnen eine Schulbildung zu ermöglichen.
Hinzu kommen gesellschaftliche Probleme wie Gewalt, Drogenkriminalität und instabile politische Verhältnisse. In einigen Ländern Lateinamerikas gehören Bandenkriege zum Alltag, und Kinder werden oft in diesen Kreislauf hineingezogen – sei es als Opfer oder als gezwungene Mittäter.
Ein Zuhause und eine Perspektive für Kinder in Not
Kinder, die von der Straße kommen, finden in den Kinderdörfern von nph nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch ein echtes Zuhause. Sie werden in eine familiäre Gemeinschaft aufgenommen, in der sie sich sicher und geborgen fühlen können. Nph stellt sicher, dass die Kinder nicht nur Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung haben, sondern auch die Chance, ihre Talente zu entdecken.